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SPECIAL BIRTHDAY RELEASE
... to put it in a nutshell
Miniaturen sind keine der Musik für Orchester eingeschriebene Kunstform: Zu viele Musikerinnen und Musiker, Dirigent, Dirigentin, Solist, Solistin, der organisatorische Apparat, vielleicht auch zu viel Erwartung des Konzertpublikums für bloß 40 oder 60 oder 80 Sekunden Musik. Miniaturen für Orchester von jenen Künstlerinnen und Künstlern sich auch nur vorzustellen, die mit diesem Apparat, die mit diesem kollektiven Instrument umgehen, das ist wie Aphorismen von Romanschriftstellern zu erwarten. Doch die jeweils eine Minute von Friedrich Cerha, Olga Neuwirth, Hermann Nitsch oder vielen anderen ist eben nicht bloß eine kurze Minute Musik dieser Persönlichkeiten, sondern ist erfahrbar wie ein Konzentrat aus dem Kunstwollen dieser Komponierenden, kondensiert fast ein Lebenswerk in eine akustische Visitenkarte, schafft, was in der angloamerikanischen Welt so schön kurz heißt: to put in a nutshell.
Das RSO Wien hatte aus Anlass eines Jubiläums Komponistinnen und Komponisten in und aus Österreich um jeweils eine Miniatur gebeten. Genau gesagt war es anders: Wir hatten um (circa) 40 Sekunden zum 40. Geburtstag zu fragen gewagt, als ein Geschenk, und waren glücklich und überrascht, wie viele der Komponierenden dieses Landes sich daran beteiligten. Über die Jubiläumssaison 09/10 hinweg produzierte das RSO 102 Orchesterminiaturen, von A bis Z, wie Ablinger bis Zabelka, durchwegs für diesen Anlass geschriebene, ausgewählte, re- oder dekonstruierte Orchesterminiaturen, zeitlich Kleines für instrumental Großes, Aphorismen für Orchester eben, ein Mosaik aus österreichischen Stimmen und Klängen und Klangstrukturen, ein Panoptikum – übrigens monatelang so etwas wie der geheime Kommandoname dieses Unterfangens – von glitzernden und schillernden Klangbausteinen, ein Panoptikum im alten Sinn des Wortes, also eine Sammlung von seltsamen aber bemerkenswerten Petitessen, ein abgeschlossenes Mini-Universum jedes für sich, ein Kosmos von umeinander kreisenden Planeten als Ganzes gesehen.
Christian Scheib
... to put it in a nutshell
Miniatures are no art form predestined for orchestral music: Too many musicians, conductors, soloists, arrangements, perhaps also too much anticipation by the audience for just 40 or 60 or 80 seconds. Only to imagine miniatures for orchestra by artists who work with this apparatus, this collective instrument, is like expecting novelists to come up with aphorisms. However, this one minute of music by Friedich Cerha, Olga Neuwirth, Hermann Nitsch and by many others is not only a brief minute of music written by these personalities, but is tangible like the concentrate of the artistic work of these composers, almost a condensed life’s work on an acoustic business card, it creates, what the Anglo-American world concisely calls: to put in a nutshell.
On the occasion of a jubilee the RSO Wien asked composers from Austria and in Austria for a miniature each. Strictly speaking it was different: We did dare to ask for (approximately) 40 seconds of music for our 40th birthday and were surprised how many composers of this country joined in. During the jubilee-season 09/10 the RSO produced 102 miniatures for orchestra, from A to Z, from Ablinger to Zabelka, throughout written for the occasion, selected re- or deconstructed miniatures for orchestra, temporally short pieces for a large orchestra, simply aphorisms for orchestra, a mosaic of Austrian voices and sounds and tonal structures, a Panopticum – by the way, for several months this was the unofficial name of this endeavour – from twinkling and shimmering sound modules, a Panopticum in the old sense of the word, thus, a collection of curious but remarkable trifles, a secluded mini-universe each for itself, a cosmos of circling planets when viewed as a whole.
Christian Scheib
- PETER ABLINGER: Suprematistische Geschichte 1
- KLAUS AGER: „Geo Mah Ramson“ für großes Orchester
- OSKAR AICHINGER: Finalfragment aus der Kammeroper „Der entwendete Taler“
- LUNA ALCALAY: Ausschnitt aus „sphygmogram“ für großes Orchester
- ALIEN PRODUCTIONS: Das RSO spielt den Tarzanschrei
- MICHAEL AMANN: „Many Happy Returns!“ für großes Orchester
- THOMAS AMANN: „composite sketch“
- PETER ANDROSCH: 40 Sekunden für das RSO
- RAINER BISCHOF: „Invention über den Mutterakkord“ für großes Orchester
- FRANCIS BURT: Ausschnitt aus „Morgana“ für Orchester
- CHRISTOPH CECH: IO – Klimaxfragment
- FRIEDRICH CERHA: Ausschnitt (Nr. 1) aus „Momente“ für Orchester
- CHAYA CZERNOWIN: Ausschnitt aus „Maim“
- DIRK D’ASE: „Gegenwartssplitter“ für Orchester
- RENALD DEPPE: Con Vuzius
- CHRISTIAN DIENDORFER: „Double Lights“ für großes Orchester
- CHRISTOPH DIENZ: „more fire“ – miniatur für orchester
- JOHANNA DODERER: 40 Sekunden Orchesterfragment aus dem „Wutmarsch“
- RICHARD DÜNSER: Ausschnitt aus „Der Wanderer. Hymne für Orchester“
- PAUL ENGEL: Ausschnitt aus „Sirius“ für großes Orchester
- IVAN ERÖD: Zwischenspiel aus der Oper „Orpheus ex Machina“
- KARLHEINZ ESSL: „Detune“ für Oboe und großes Orchester
- CHRISTIAN FENNESZ: Ausschnitt aus „Glide“ (Orchestrierung: Gottfried Rabl)
- ROLAND FREISITZER: „Crazy Chicken Run“ für Viola und Orchester
- REINHARD FUCHS: Ausschnitt aus „streut licht | an den bebenden rändern“
- BEAT FURRER: Ausschnitt aus „Apon“
- PAUL WALTER FÜRST: Farbspiele-Fragment
- CLEMENS GADENSTÄTTER: „Jingle 3“
- BERNHARD GANDER: Ausschnitt aus „lovely monster“ für Orchester
- HEINRICH GATTERMEYER: Scherzo aus der AMADEUS-Symphonie
- ERIN GEE: Mouthpiece IX (parallel version)
- HEINZ KARL GRUBER: Ausschnitt aus „Herr Supermann“ aus „Frankenstein!!“
- GEORG FRIEDRICH HAAS: 40 Sekunden für das RSO Wien
- ELISABETH HARNIK: superschwärmen
- HANNES HEHER: Radio-Sinfonie-Orchester-Stück (R-S-O-S)
- THOMAS HEINISCH: „Glühender Stern“. 12 Takte für Orchester
- PAUL HERTEL: Ausschnitt aus „Hotel Metropol – Moskau“, Nr. 3 aus: „Drei Orchesterstücke aus der Emigration“
- PETER JAKOBER: pulsen – eine miniatur
- ROBERT JELINEK / Thilges: Sabotage Burning Bright
- RUDOLF JUNGWIRTH: bruchstück aus „UNDINEN“ – dritter satz aus der sinfonie für orchester „VIER“
- ALEXANDRA KARASTOYANOVA-HERMENTIN: Ausschnitt aus „Mahagoni. Concerto for Violin and String Chamber Orchestra”
- DIETER KAUFMANN: „Göre“ aus der Oper „Freier Fall“ („40 Sekunden fürs RSO“)
- MANUELA KERER: Nastro ballante – Tanzend rollendes Geschenksband
- KATHARINA KLEMENT: „cows caused chaos“ für Kammerorchester
- FRANZ KOGLMANN: „The Model“
- MATTHIAS KRANEBITTER: „Symphonie 3000 in C-Dur“ für Orchester
- JOHANNES KRETZ: RSO40 for orchestra
- GERD KÜHR: Klangsplitter für großes Orchester
- BERNHARD LANG: Ausschnitt aus „/Monadology II/“ (Introduktion: „...eine traurige Gestalt“)
- KLAUS LANG: „fette und schnelle kühe“ für großes orchester
- THOMAS LARCHER: Ausschnitt aus: „Böse Zellen“ für Klavier und Orchester
- HERBERT LAUERMANN: Ausschnitt aus „PhantasY on mE“ für Orchester
- MARTIN LICHTFUSS: „In Nuce“ für kleines Orchester
- WOLFGANG LIEBHART: Pre©lude for full orchestra
- RADU MALFATTI: Orchesterklang
- WOLFGANG MITTERER: Ausschnitt aus „fisis“
- CHRISTIAN MÜHLBACHER: Drumming Orchestra X (...aus dem Konzert für Schlagwerk und Orchester)
- CHRISTIAN MUTHSPIEL: Fundstück Nr. 2 aus „Pas de deux concertant“
- BERTL MÜTTER: minütenminiatüre – Fürs RSO, den Mercedes unter den Orchestern Neuer Musik
- GÖSTA NEUWIRTH: „Planctus V“ für Orchester
- OLGA NEUWIRTH: „only an end“
- HERMANN NITSCH: Ausschnitt aus „Symphonie Nr. 9 (Die Ägyptische)“
- GEORG NUSSBAUMER: RING!
- CHRISTIAN OFENBAUER: 1. Frankfurter Prélude / Zwei Kraniche und Wolken
- MAJA OSOJNIK: „little dream machine“
- THOMAS PERNES: Ausschnitt aus „Gleichsam eine Symphonie“
- ALFRED PESCHEK: „Vivivision“ aus „Visionen für großes Orchester“
- GABRIELE PROY: „Ereso“ für großes Orchester
- JULIA PURGINA: ...croaky cherrytree…
- MICHAEL RADANOVICS: „the best days of my live…” 40 seconds for 40 years RSO Vienna
- WERNER RADITSCHNIG: Die Zukunft des Orchesters. Ein Werbespot
- KONRAD RENNERT: „Excerpt Fraktur V – 9. November“
- GERALD RESCH: „ein Stück LAND“ für Orchester
- HANS-JOACHIM ROEDELIUS: DANN für fünf Instrumente
- GERHARD RÜHM: „Mein Steckenpferd“ für Gesang und Orchester (Orchestrierung: Gottfried Rabl)
- JORGE SÁNCHEZ-CHIONG: Verdammt sei, wer dieses Orchester auflöst! (kein Abschieds-Mambo)
- ELISABETH SCHIMANA: Taktfrequenz
- THOMAS DANIEL SCHLEE: Ausschnitt aus „Spes unica“ für großes Orchester
- WOLFGANG SCHLÖGL: „Do you want my M E L stock now?” (excerpt) aus dem orchestralen Themenzyklus „Broker‘s Paradise“
- GUNTER SCHNEIDER: „auf den punkt“ für Orchester („für das RSO Wien“)
- KURT SCHWERTSIK: Ausschnitt aus „Instant Music“ für Flöte und Blasorchester
- AXEL SEIDELMANN: Moloch – Epigramm für großes Orchester
- WOLFGANG SEIERL: „3g_1a“ für Orchester
- SHIH: Ausschnitt aus „Requiem“ für Klavier, Streicher und Membranophon
- ANDREA SODOMKA: FOREVER für Orchester, live-electronic und das www
- RENÉ STAAR: Balkan Mosaik (Orchesterfassung): II. „Würfelspiel in Skopje“
- BURKHARD STANGL: concept piece no. 40
- ALEXANDER STANKOVSKI: „Klippen“ für Orchester
- JOHANNES MARIA STAUD: Eine Ecke aus dem Polygon
- BRUNO STROBL: Ausschnitt aus „Ülapp“ für großes Orchester
- BALDUIN SULZER: „Obderennsisches Epigramm“ für Streichorchester, Fagott und Glockenspiel
- WOLFGANG SUPPAN: Butô. Miniatur für Orchester
- GERMAN TORO-PERÉZ: „veRSO“ für großes Orchester
- ERICH URBANNER: Ausschnitt aus „Multiphonie“ für großes Orchester
- NANCY VAN DE VATE: Abschied von Tschernobyl
- ALEXANDER WAGENDRISTEL: „fortune cookie“ für großes Orchester
- WOLFRAM WAGNER: Ausschnitt aus „Symphonia“ für großes Orchester
- HERBERT WILLI: Ausschnitt aus dem Trompetenkonzert „Eirene“ (aus dem Zyklus „Montafon“)
- GERHARD E. Winkler: Splitter aus „Kataklast“
- MANON-LIU WINTER: „2. Wiener Blut, 09“
- JOANA WOZNY: „break off“ für großes Orchester
- MIA ZABELKA: Organische Trennung
GUSTAV MAHLER (1860-1911)
CHRISTINE SCHÄFER, Sopran / soprano
DEUTSCHES SYMPHONIE-ORCHESTER BERLIN
CHRISTOPH ESCHENBACH, Dirigent conductor
Ein Gipfeltreffen zweier Klassikstars: Für Christine Schäfer und Christoph Eschenbach ist es das zweite Wiedersehen auf dem Label Capriccio. Nach der
vielfach ausgezeichneten Einspielung der „Lyrischen Symphonie“ von Alexander Zemlinsky (Capriccio SACD 71081) widmen sich beide Künstler, zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, einem spannenden und stimmungsvollen
Mahler-Programm.
„Sie brauchen gar nicht mehr hinzusehen – das habe ich alles schon wegkomponiert“, bedeutete Gustav Mahler seinem Besucher Bruno Walter, als dieser 1896 die Landschaft von Mahlers Sommerresidenz Steinbach am Attersee bewunderte.
Die Anekdote bezieht sich freilich auf die dritte Symphonie, doch mag ihre Botschaft ebenso gut für die erste – 1884 in Kassel begonnen und 1889 in Budapest uraufgeführt – gelten. Hatte der Komponist letzterer doch ein mit Naturempfindung gesättigtes Programm gegeben, betitelt in Anlehnung an Jean Paul Richter als „Titan, eine Tondichtung in Symphonieform“.
Prägnant, wenn auch überschaubar, ist das Liedwerk Gustav Mahlers. Den Hauptteil nehmen darin Orchesterlieder ein. Doch auch Orchesterlieder existieren in Fassungen für Singstimme und Klavier. Dabei schlagen die „Fünf Lieder nach Gedichten von Friedrich Rückert“ einen neuen, gereiften Ton an. Wobei „Liebst du um Schönheit“ von Mahler zunächst nicht im Zusammenhang mit den vier übrigen Liedern gedacht war – es war vielmehr ein frühes Liebesgeschenk an seine Frau Alma.
EDITION: piano rarities
Piccolo concerto per pianoforte e orchestra da camera
Due pezzi per orchestra – Sonatina canonica
Tre episodi dal balletto “Marsia” – Quaderno musicale di Annalibera
PIETRO MASSA, Klavier / piano
RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN
PETER HIRSCH, Dirigent / conductor
Die vorliegenden fünf Klavierwerke von Luigi Dallapiccola fallen alle in die Schaffensperiode von 1935 bis 1952, in der die musikalische Sprache des Komponisten ihre entscheidende Ausprägung erfuhr. Die Komposition neuen Stils, in der sich schon erste chromatische Passagen finden, wird durch überschichtete Akkorde angereichert bis sie sich zur gesamten Chromatik entfaltet. In ihrem sehr differenzierten Charakter und Stil markieren die Kompositionen für Klavier wichtige Phasen auf dem Weg der fortschreitenden Annäherung an die Zwölftontechnik bis zu ihrer völligen Übernahme.
Pietro Massa ist zwar in Mailand geboren, aber seit 1999 stellt Berlin das Zentrum seines Lebens sowie den Mittelpunkt einer internationalen Karriere als Solist dar. Sein Repertoire für Klavier und Orchester umfasst zwischenzeitlich an die 20 Klavierkonzerte, die bereits aufgeführt worden sind oder im Programm mit vielen Orchestern weltweit stehen.
THE CIRCLE OF ROBERT SCHUMANN
Robert Schumann: Sonata d-moll, Op. 121
Sonata a-moll, Op. 105
Clara Schumann: Drei Romanzen, Op. 22
Joseph Joachim: Romanze
Woldemar Bargiel: Sonata f-moll, Op. 10
GUDRUN SCHAUMANN, Violine / violin
CHRISTOPH HAMMER, Hammerflügel / harpsichord
Die vorliegende CD „The Circle of Robert Schumann“ eröffnet einen repräsentativen Querschnitt mit Werken von Robert Schumann, seiner Frau Clara, deren Halbbruder Woldemar Bargiel und Joseph Joachim. Gerade rechtzeitig zum Schumannjahr und seinem 200. Geburtstag lässt diese Einspielung seltene und auserlesene Kompositionen der Familie Schumann und deren Freunde erklingen.
Eine hervorragende Interpretin dieser Werkschöpfungen ist die Violinistin Gudrun Schaumann, deren besonderes Interesse der historisch informierten Aufführungspraxis des 17.-19.Jahrhunderts gilt. In Konzerten mit historischen Instrumenten spielt sie, wie auch in der vorliegenden Aufnahme, auf einer italienischen Violine aus Cremona von Antonio Stradivari aus dem Jahre 1731.
SLAWISCHE SEELEN / SLAVONIC SOULS
TCHAIKOVSKY: Nur wer die Sehnsucht kennt, etc.
RACHMANINOV: Im Schweigen der Nacht, etc.
RIMSKY-KORSAKOV: Leise der Abend erlischt, etc.
MUSSORGSKY: Die Kinderstube (Liedzyklus / Song cycle)
ZORYANA KUSHPLER, Mezzosopran / Mezzosprano
OLENA KUSHPLER, Klavier / Piano
Schier unendliche ist die Vielfalt der russischen Liedkunst und aus den Tiefen der Volksseele und deren gesanglicher Interpretation haben große Komponisten wie Tchaikovsky, Rachmaninov, Rimsky-Korsakov, Mussorgsky und viele mehr geschöpft .Mit ihren Kompositionen haben sie dazu beigetragen, der Mannigfaltigkeit russischer Liedkunst Unverzichtbares hinzuzufügen.
Die aus der Ukraine stammenden Zwillingsschwestern Zoryana und Olena Kushpler, die eine Mezzosopran, die andere Pianistin, verstehen es mit ihrer Darbietung die „Slawische Seele“ in all ihrer Heiterkeit und Melancholie erklingen zu lassen.


































































































































































































































































































































































































































