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ERNST KRENEK (1900–1991)
World Premiere Recordings for DVD-Video
DVD 1: KARL V. (1933)
DVD 2: KEHRAUS UM ST. STEPHAN
(LAST DANCE ARROUND ST. STEPHENS)
Subtitles: Deutsch English / Français
NTSC – worldwide 16:9 – 5.1 / PCM Stereo
DVD 1: KARL V. (1933)
Dietrich Henschel, Moritz Fährmann, Cassandra McConnell, Andreas Herrmann, Hubert Francis Wiener Symphoniker , Lothar Koenigs,
Conductor Production: Uwe Eric Laufenberg
DVD 2: KEHRAUS UM ST. STEPHAN
(LAST DANCE ARROUND ST. STEPHENS)
Satire mit Musik in 2 Teilen op.66 (1930)
Andrea Bogner, Sebastian Holecek, Roman Sadnik Symphonieorchester Vorarlberg,
John Axelrod: Conductor
ERNST KRENEK: Karl V.
Auf eigenen Wunsch von der Kaiserwürde entbunden, bilanziert der dem Tod entgegensehende Karl V. sein Dasein – in einer Rückschau auf die wesentlichen Stationen seiner Biographie, wohlwollend bis kritisch unterstützt von dem jungen Beichtvater Juan de Regla. Der Ex-Regent hält sein Leben für gescheitert, da es ihm nicht gelungen sei, die Welt im Zeichen Christi zu einen. Nicht einmal Luthers Reformation und die Kirchenspaltung habe er verhindern können. Sich der Tatsache bewusst, ein politisches „Flickwerk“ zu hinterlassen und ein Reich, in dem die Sonne niemals unterging, der Dunkelheit preisgegeben zu haben, stirbt Karl V. – mit der bescheidenen Hoffnung, dass er wenigstens diese letzte seiner Aufgaben zu Gottes Zufriedenheit bewältigen möge.
Die Entscheidung, in Karl V. erstmals die Zwölftonmethode anzuwenden, ließ Krenek nicht nur die erste abendfüllende „Zwölftonoper“ der Musikgeschichte schreiben, sie half ihm auch aus seiner schöpferischen Krise. Der politischen Katastrophe konnte sich der Komponist freilich nicht entziehen. Eine Intrige der nazifreundlichen Heimwehr brachte zunächst die für 1934 angesetzte Uraufführung von Karl V. zu Fall, und vier Jahre später musste Krenek vor den Nationalsozialisten in die USA fliehen.
Released from the weight of authority, close to death, Charles V meditates on the key stations of his life. He is helped in doing so by the young confessor: Juan de Regla. Having failed to unite Christendom the former sovereign regards his life as a failure. He even proved incapable of preventing Luther’s Reformation and the schism within the church. Conscious of leaving a political “patchwork” and an empire (upon which the sun never set) in darkness behind Charles V dies with the modest hope that he will at least manage this last act of duty to God’s satisfaction.
The decision to use a tone row meant not only that Krenek created the first “tone row opera”, it helped him get out of his creative crisis. The political disaster however was unavoidable. An intrigue by the “Heimwehr” (Home Guard), which was sympathetic to the Nazis, prevented the opera being staged in 1934. Four years later Krenek was forced by the Nazis to flee to America.
Kehraus um St. Stephan
Der Rittmeister Ottmar Brandstetter gehört zu jenen Menschen, deren Leben infolge des Ersten Weltkriegs (1914-1918) nur noch ein Trümmerfeld ist. Sozial vereinsamt, ohne berufliche Perspektive, unternimmt er einen Versuch der Selbsttötung – erfolglos, aber folgenreich: Sein Retter, der Weinbauer Sebastian Kundrather, bietet ihm nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine Aufgabe – als Helfer bei der Pflege und Ernte der Reben. Im Gegensatz zu Brandstetter, der anfangs als Verlierertyp erscheint, ist sein Freund Alfred Koppreiter in den Augen der Gesellschaft ein Kriegsgewinnler, ein erfolgreicher Geschäftsmann. Doch am Ende verliert Koppreiter infolge einer Intrige alles, sein Vermögen, seine Geliebte (Maria alias Ria) und schließlich – sich selbst erschießend – sein Leben, während Brandstetter nicht nur den Weinberg Kundrathers erbt, sondern auch die irrtümlich für untreu gehaltene Elisabeth zurückgewinnt.
In Kehraus um St. Stephan wandte sich Krenek nun wieder der Dur-Moll-Tonalität zu. „Noch einmal“, kommentierte der Komponist in seiner 1953 publizierten Selbstdarstellung, „hatte ich das romantische Rüstzeug mobilisiert für ein Bühnenspiel, das die politische und soziale Krise Wiens in der Nachkriegszeit behandelte. Während die Musik immer noch den Schubert-Klang des Reisebuchs aufwies, war das Libretto scharf kritisch mit Bezug auf lokale Verhältnisse und besonders die Haltung Deutschlands gegenüber Österreich.“
The cavalry captain Ottmar Brandstetter is one of those whose lives have been ruined by the First World War (1914-1918). Lonely, without hope of a career, he tries to commit suicide but fails. His savior: the wine grower Sebastian Kundrather, offers him not only a new home but a new task – as a helper in the care and harvesting of his grapes. In contrast to Brandstetter, who seems at the beginning to be a loser, his friend Alfred Koppreiter, a successful businessman, is regarded as a war profiteer. At the end though Koppreiter loses, as a result of an intrigue, not only his fortune and love (Maria/Ria) but his life, while Brandstetter not only inherits Kundrather‘s vineyards, he regains the love of Elisabeth, who he erroneously believed to have been unfaithful.
In “Kehraus um St. Stephan” returned Krenek to the major-minor tonality and composed in a neo-romantic style. “Once more I mobilized” the composer wrote in his Selbstdarstellung of 1953, “the romantic tools for a work for stage that dealt with the political and social crisis in post war Vienna. While the music still exhibited the influence of the Schubert-like Reisebuch the libretto was highly critical of the local situation and especially the attitude of Germany toward Austria.”